Die Idee einen eigenen Außendienst für Arktis einzuführen war gleichermaßen die beste als auch wohl die schlechteste Idee, die wir jemals hatten. Die beste Idee, weil wir so unsere Arktis Software Produkte in die Läden direkt an den Point of Sale bringen und dort verkaufen konnten. „Arktis Points“ nannen wir diese Arktis Fachhändler, die unsere Produkte präsentiert in schicken Arktis Säulen mit Bärenkopf werbewirksam vor Ort anboten. Gigantische Umsatzsteigerungen nach nur wenigen Monaten war das Resultat und schnell herrschten bei uns euphorische „Weltherrschaftsgedanken“. Diese waren jedoch nicht von allzulanger Dauer, spätestens als nach einem Jahr ein Sattelschlepper mit den Rückläufern vom Medienmarkt vor der Tür stand, war die Party vorüber. Das war nämlich die schlechteste Idee, die wir jemals hatten, weil wir uns nicht nur mit renomierten Apple Fachhändler begnügt hatten, sondern auch den gesamten Retailmarkt erobern wollten. Das Problem waren hier unkalkulierbare Retouren und Werbekostenzuschüsse für diese Handelsketten, die uns damals fast in den Konkurs getrieben hätten. Außerdem hatte unser auf Provisionsbasis arbeiter Außendienst auch nur den Verkauf und nicht das rechtzeitige Zurückholen der Produkte im Auge gehabt. Altware vergammelte daher monatelang in den Regalen der Händler. Irgendwann kam dann alles zurück. Nur durch beherztes Nachschießen von eigenen Geldern durch die Geschäftsführung konnte die Arktis damals gerettet werden. Zum Glück, wir hatten nochmal die Kurve gekriegt. Übrigens, das erfolgreichste Arktis Produkt aller Zeiten war unser Aquarium Bildschirmschoner, den wohl jeder kennt. Nicht zuletzt dank der Flächen-Technikmärkte, bei denen wir auf Platz 1 der Bestsellerlisten mit Aquarium standen – wochenlang. Trotzdem: Das Thema Retailmarkt ist für uns heute komplett abgehakt! Das war uns eine Lehre für´s Leben und Fehler darf man bekanntlich machen, nur nicht 2x den gleichen…
