Die Anwälte des Starbucks-Konzerns haben einer kleinen amerikanischen No-Name-Kneipe zu weltweiter Bekanntheit verholfen. Der Kneipenbesitzer Jeff Britton wurde von dem Kaffee-Giganten abgemahnt, weil er in seinem Exit 6 Pub angeblich ein selbstgebrautes Stout-Bier unter dem Namen „Frappicino“ angeboten hat. Die Starbucks-Anwälte witterten eine Verbrauchertäuschung, denn das ungewöhnliche Bier in dem Örtchen Cottleville könnte ja mit der millionenfach verkauften Kaffee-Sorte „Frappuccino“ verwechselt werden.
Mit viel Humor antwortet Jeff Britton den Konzern-Anwälten und bezeichnet dabei den strittigen Begriff konsquent nur als „F-Word“. Auf eine Verwendung jenes „F-Word“ würde er natürlich verzichten, außerdem hat er einen Scheck über sechs Dollar beigelegt. So viel habe Exit 6 möglicherweise mit dem Verkauf dreier „Frappicino“ erwirtschaftet – ergänzt um den Hinweis:
„We just want to help a business like Starbucks. Us small business owners need to stick together.“
Dieses Antwortschreiben hat Britton dann bei Facebook veröffentlicht und für seine clevere Reaktion weltweit Sympathiebekundungen geerntet. Eine hochbezahlte Marketing-Agentur hätte sich wohl kein besseres virales Marketing ausdenken können. Für Starbucks gab es dagegen nur Hohn und Spott – auch in deutschen Medien.
Der Witz bei der Geschichte ist jedoch, dass Jeff Britton offenbar bei Exit 6 niemals ein Bier unter dem Namen „Frappicino“ angeboten hat. Beim Fernsehsender ABC klärte der Kneipenbesitzer das Mißverständnis auf:
„We never made a drink called this,“ Britton said, explaining that the beverage in question is a blend of one of the bar’s most popular beers, a vanilla crème ale, with a splash of coffee stout in it. „It’s delicious, but like I said, it’s not something we made. It’s just a blend of beers.“
Dank seiner genialen Reaktion sind Jeff Britton und das F-Word-Beer jetzt weltweit jedoch so bekannt, dass im Exit 6 bereits ein Starkbier gebraut wird, dass Britton natürlich unter der Marke „F Word“ vertreibt. Hut ab – besser kann man mit Eigenmarketing nicht auf sich und sein Geschäft aufmerksam machen.